Am 14. Juli krönte sich das spanische Team um den 17-jährigen Lamine Yamal gegen England zum Europameister. Von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbemerkt kam es an diesem Abend zu einem weiteren Ereignis historischer Tragweite:
Der »Schwa(l)ben-König«, circa 2,5 mal so alt wie Yamal, krönte sich zum arago KickTipp-Europameister.
Zufälligerweise kennen wir ihn recht gut und nutzten die Gelegenheit, ihn ausführlich zu befragen:
Simon Cloos: Auch wenn es uns schwerfällt: Herzlichen Glückwunsch zum Titel. Würde es sich bei diesem Interview um ein Filmformat handeln, wäre nun die Zeit für einen anständigen Trommelwirbel mit Fanfarenbegleitung gekommen, so lüften wir das Geheimnis einfach kurz und schmerzvoll: Hinter dem Spielernamen »Schwa(l)ben-König« verbirgt sich unser Geschäftsführer Daniel Stöckel. Daniel, wie hat Dein Umfeld auf den Sieg reagiert?
Daniel Stöckel: Die Freude fiel sehr verhalten aus. Keine Autokorsos, kein Empfang am Frankfurter Römer, kein Eintrag ins goldene Buch der Stadt. Als ich meiner Frau von diesem bedeutenden Triumph berichtete, hat sie nur den Kopf geschüttelt und gesagt: »Muss das sein?«. Es gab also keine Gelegenheit für mich, so inbrünstige Gesänge wie die Spanier anzustimmen.
Simon Cloos: Vermutlich auch besser so. Wie kam es zu Deinem Überraschungssieg?
Daniel Stöckel: Auch wenn ich mich ein wenig fühle wie Tadej Pogačar nach seinem Tour-de-France-Sieg, muss ich zuerst einmal mit einem Gerücht aufräumen: Ich habe nicht gedopt! Einer unserer Kollegen war tatsächlich der festen Überzeugung, dass wir das Tippspiel selbst programmiert haben. Dem ist nicht so. Ein externer Anbieter stellt es uns zur Verfügung. Ich habe eine weiße Weste.
Simon Cloos: Ja, wir halten es für möglich, dass das stimmt. Zurück zu unserer Frage: Welche Tippstrategie hast Du verfolgt?
Daniel Stöckel: Ich habe vor EM-Beginn die komplette Vorrunde durchgetippt und blieb dann auch, bis auf einige wenige Ausnahmen, bei meinen Tipps. Dabei ging ich nur nach den Namen der Mannschaften. Ich hatte einen super Start. In den ersten 7 Spielen konnte ich durchgängig punkten, erst dann verlor Belgien überraschend gegen die Slowakei.
Simon Cloos: Trotzdem bliebst Du oben dran.
Daniel Stöckel: Ja, ich punktete konstant. Irgendwo hatte ich aufgeschnappt, dass eine Erfahrung aus der Vergangenheit sei, dass ein Großteil der EM-Spiele knapp ausgeht. Ein Erfolgsfaktor war, dass ich häufig ein 1:0 oder 2:1 tippte.
Simon Cloos: Kollegen witzelten, dass Du vermutlich den Großteil des Arbeitstages mit Spielanalysen verbracht hast.
Daniel Stöckel: In Bezug auf üble Nachreden lerne ich von den Besten und sage dazu nur: daran kann ich mich nicht mehr erinnern (lacht).
Simon Cloos: Zu Turnierende hin wurde es nochmal richtig eng!
Daniel Stöckel:Ja, die Zusatzpunkte haben mich »gerettet«. Ich hatte auf Spanien als Europameister getippt, das Viertelfinalaus der deutschen Mannschaft richtig vorausgesehen und das Endergebnis Spanien vs. England mit 2:1 richtig getippt. Das hat mich über die Ziellinie gerettet.
Simon Cloos: Der Titel ist nun Dein. Eigentlich doch ein schöner Augenblick für einen Rücktritt!
Daniel Stöckel: Sag mal, hast Du mit Larissa (seine Frau, Anm. der Redaktion) telefoniert? Das könnte Euch so passen (lacht). Ich bin im besten Tippalter. Jetzt wird erst mal regeneriert und dann hole ich mir 2026 den Weltmeistertitel.
Simon Cloos: Nicht, wenn wir es verhindern können! Danke für Deine Zeit, Daniel.
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